Der griechische Dichter Ibykus will an einem musikalischen Wettbewerb im fernen Akrokorinth teilnehmen. Frohgemut macht er sich mit seiner Laute auf den langen Weg. Doch in einem einsamen Wäldchen wird er von zwei Räubern überfallen. Da kein Mensch in der Nähe ist, beschwört er einen Kranichzug, der über die Bäume hinwegzieht, ihn zu rächen. In Akrokorinth wird Ibykus’ Tod mit großer Bestürzung aufgenommen. Als im Amphitheater die Errinyen, drei griechische Rachegöttinnen, mit herzbetörendem Tanz und Gesang auftreten, fliegen plötzlich die Kraniche über das offene Rund. Ibykus’ Mörder, die im Publikum sitzen, erschrecken sich zu Tode und verraten sich mit dem berühmten Zitat: »Sieh da! Sieh da, Timotheus, die Kraniche des Ibykus!«
Valentina Corradini hat Schillers weltbekannte Ballade »Die Kraniche des Ibykus« mit zauberhaft feinen Illustrationen bebildert, die dem Gedicht den Schrecken, nicht aber den Ernst nehmen. Sie hat einen ganz eigenen Weg gefunden, dieses schwierige Thema mit zartem Humor in Szene zu setzen.
Im Anhang dieses Bandes werden erstmalig schwer verständliche Worte und Namen aus der Ballade in einem Glossar erklärt.
Der Autor Friedrich Schiller, geboren 1759 in Marbach, gestorben 1805 in Weimar, gilt neben Goethe als bedeutendster deutscher Dichter. Er schrieb die Kraniche des Ibykus in der Blüte seines Lebens und die Ballade ist bis heute weltberühmt.













